Ergebnisse des Vorlesemonitors 2023 der Stiftung Lesen
Bundesweit lesen in 36 % der Familien die Eltern ihren ein- bis achtjährigen Kindern selten oder nie vor. Das trifft vor allem auf Mütter und Väter zu, die einen geringen Bildungsabschluss haben und denen selbst als Kind kaum vorgelesen wurde. Zu diesem Ergebnis kommt der Vorlesemonitor der Stiftung Lesen. Wem als Kind selbst vorgelesen worden sei, lese seinen Kindern mit großer Wahrscheinlichkeit aber ebenfalls vor – unabhängig vom Bildungsgrad. Für die repräsentative Studie waren 833 Eltern im Mai und Juni in persönlichen Gesprächen befragt worden. Dabei ging es nicht nur um das Vorlesen von Texten, sondern gerade bei den kleinen Kindern auch um das gemeinsame Betrachten von Bilderbüchern und das Erzählen zu den Bildern. Es gibt weiterhin einen viel zu hohen Anteil an Kindern, denen ihre Eltern noch nicht oder nicht mehr vorlesen. Das ist gerade für die Mädchen und Jungen beim Übergang zur Schule problematisch. Da das Lesenlernen für die Kinder zu Beginn oft mühsam ist, führt es häufig zu Frustrationen. Deshalb ist die gemeinsame Leseerfahrung von Eltern und Kindern umso wichtiger. Wenn die Eltern aus verschiedenen Gründen das Vorlesen nicht übernehmen können, können die Kinder diese positive Erfahrung auch in den Lesewelt-Vorlesestunden bei den einfühlsamen Lesewelt-Vorleserinnen und Vorlesern machen.