Starker Rückgang von Spenden und Spendern
Weniger Spender, weniger Spenden. Sechs Prozent weniger Spendeneinnahmen, dass prognostiziert der Deutsche Fundraising Verband für 2023 bei der Vorstellung des Deutschen Spendenmonitors. Danach gibt es einen Spendenrückgang von 6,3 Milliarden auf 5,8 Milliarden Euro. Die Spenderquote sinkt von 53 auf 48 Prozent. Allerdings spendeten 48,6 Prozent der deutschen Bevölkerung und gaben in den vergangenen zwölf Monaten durchschnittlich 170 Euro.

Marktforschungsexperte Tom Neukirchen, Beiratsmitglied des Deutschen Fundraisingverbandes, ist angesichts der gesunkenen Reallöhne im Jahr 2022 und des messbar gedämpften Konsumklimas wenig überrascht. Dass der Spendenrückgang stärker ist als die Rezession oder der Reallohnverlust erklärt Neukirchen damit, dass viele Spendende selbst nicht mehr viel finanziellen Spielraum haben und manche es sich dieses Jahr einfach nicht mehr leisten können.

Auch der Deutsche Spendenrat kommt zu dem Ergebnis, dass es seit dem Beginn seiner Erhebung 2005 noch nie so wenige Spender gegeben wie dieses Jahr. Rund 14 Millionen Privatleute ab 10 Jahren unterstützten gemeinnützige Organisationen, Hilfs- sowie Wohltätigkeitsorganisationen und Kirchen. Vergangenes Jahr waren es im gleichen Zeitraum noch rund zwei Millionen Spenderinnen und Spender mehr. Der deutliche Rückgang sei „besorgniserregend“, sagte Martin Wulff, Geschäftsführer des Deutschen Spendenrats.

Auch Lesewelt Berlin e.V. hat in diesem Jahr deutlich weniger Spenden erhalten als in den Vorjahren.